Grußwort
Bürgermeister Bernd Kahlert
Das Zentrum von Miltenberg ist geprägt von der Architektur und den Planungen des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Das Kopfsteinpflaster ist für Fuhrwerke ausgelegt, aber bedauerlicherweise nicht für Rollstühle. Beim Bau der Häuser wurde dem engen Tal und den häufigen Hochwassern Rechnung getragen, was Treppen sinnvoll machte. Trotzdem können auch körperlich beeinträchtigte Menschen einen Aufenthalt hier genießen, auch wenn ab und zu vielleicht ein wenig Hilfe nötig ist.
Wir wissen, dass Behinderungen und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen genauso vielfältig und individuell sind wie die davon Betroffenen. Der Schwerpunkt der nachfolgenden Informationen liegt deshalb auf Geh- und Sehbehinderungen.
ANKOMMEN / MOBILITÄT
Bahn:
Am Bahnhof in Miltenberg sind die Bahnsteige abgesenkt, sodass in der Mobilität Eingeschränkte gegen Voranmeldung bei der Mobilitätszentrale der DB die Gleisanlagen überqueren können - aus Sicherheitsgründen allerdings nur und ausschließlich gegen Voranmeldung. Sprechen Sie gerne auch zusätzlich das Zugpersonal an.
Tel: 0180 6 512 512
Nähere Infos gibt es auch auf der Website der Bahn.
Die Linienbusse sind teilweise rollstuhlgerecht. Haltestellen werden auf Wunsch ausgerufen. Bei Fragen steht Ihnen das Busunternehmen Ehrlich auch telefonisch zur Verfügung: 09371-6005.
Behindertenparkplätze in Miltenberg:
Am Engelplatz, gegenüber Gemüsehändler Ludwig
Am Parkplatz Mainbrücke, vor Schranke
Vor dem Parkplatz Pfarrkirche an der Anlegestelle für Rundfahrtschiff
An der Pfarrkirche zwischen Marktplatz und Mainstraße
In der Gartenstraße, an der Rückseite des Parkhauses „Altstadt“,
In der Jahnstraße, im Parkhaus „Altstadt“ (gebührenpflichtig)
In der Steingässerstraße, vor dem Landratsamt
In der Winterheltstraße, vor der AOK
In der Jahnstraße vor den Parkplätzen am Schwimmbad
In der Friedhofstraße vor Haupteingang zum Friedhof
Behindertenfahrdienste:
Die Johanniter: Tel. 09371–9526-25
www.johanniter.de
Bayerisches Rotes Kreuz: Tel. 06022‑618185
www.kvmiltenberg.brk.de
SERVICE
Rathaus:
Der Hintereingang von der Unteren Walldürner Straße aus ist barrierrefrei; das Nebengebäude "Alte Post", in dem sich Bauamt, Volkshochschule, Stadtkultur und Forstverwaltung befinden, leider nicht.
Geldinstitute:
Raiffeisen-Volksbank: Der Hauptsitz in Nord (gegenüber Bahnhof) und die Filiale in der Luitpoldstraße sind rollstuhlgeeignet.
Sparkasse: Die Hauptstelle in der Mainstraße ist vom Hof aus mit Rollstuhl zugänglich (Zugang durch Ankergasse oder Hauptstraße).
Die HypoVereinsbank (Hauptstraße) ist für Rollstuhlfahrer nur mit Helfer zugänglich, da eine Stufe hineinführt.
Die Niederlassung der Deutschen Post (mit Postbank) befindet sich in der Brückenstraße, in der Nähe des Bahnhofs und ist ohne Stufen mit Rollstuhl erreichbar.
VdK Bayern, Geschäftsstelle Miltenberg:
Die Vertretung des VdK Bayern befindet sich im „Sparkassenhof“, dem Hof hinter der Hauptstelle der Sparkasse Miltenberg-Obernburg.
Barrierefreie Toiletten:
Bei allen öffentlichen WCs gibt es jeweils eine behindertengerechte Kabine. Diese sind, bis auf das am Parkhaus „Altstadt“ in Miltenberg, in der Zeit von 6:00 bis 22:00 frei zugänglich. Das WC am Parkhaus ist immer geöffnet; für die Behindertenkabine ist jedoch ein spezieller Schlüssel erforderlich. Außerdem gibt es im Miltenberger Rathaus eine Behindertentoilette, die während der Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich ist (der Hintereingang von der Unteren Walldürner Straße aus ist barrierefrei).
ESSEN UND TRINKEN
Ebenerdig oder per Fahrstuhl erreichbare Eingänge und Toiletten finden Sie im Café Hench und in der Brauerei Keller. Im Kalt-Loch Bräustüble sind der Eingang und die Damentoilette komplett ebenerdig, zur Herrentoilette ist lediglich eine Stufe zu überwinden.
Speisekarten mit größerer Schrift gibt es auf Wunsch im Jagd-Hotel Rose, wo Sie auch Lesebrillen in verschiedenen Stärken leihen können. Aber auch in den anderen Gaststätten ist Ihnen das Servicepersonal gerne behilflich.
UNSERE GEGEND ERLEBEN
Unsere Stadtführungen sind größtenteils auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Das Kopfsteinpflaster ist zwar etwas holprig und anstrengend zu fahren, aber kein Hindernis. Stufen müssen keine überwunden werden. Für Sehbehinderte sind die Führungen nur eingeschränkt zu empfehlen, da es unterwegs viel zu sehen gibt.
Die Schifffahrten auf dem Main sind ebenfalls rollstuhlgerecht. Zwar ist die Fahrt durch das Maintal absolut sehenswert, aber auch die anderen Sinne werden durchaus angesprochen.
Das Hallenschwimmbad in Miltenberg und das Freibad in Bürgstadt sind ebenfalls mit Rollstühlen zugänglich. Wer nichts oder wenig sieht, benötigt unter Umständen etwas Hilfe bei der Orientierung im Bereich der Umkleidekabinen, Schließfächer und Duschen.
Auf der Michaelismesse ist das Messegelände (mit Ausstellungszelt und Bierzelt) für Rollstuhlfahrer zugänglich. Lediglich bei dem einen oder anderen Messestand kann es unter Umständen eng werden.
Für die Altstadt mit Einkaufsläden gilt wie bei den Stadtführungen auch, dass das Kopfsteinpflaster zwar unbequem sein kann, aber kein echtes Hindernis darstellt. Die Stufen zu den meisten Läden sind mit einem Helfer überwindbar, allerdings sind manche Eingänge und Ladeneinrichtungen für Rollstühle und Rollatoren etwas eng. Wenn die Mitarbeiter der Geschäfte sehen, dass ein Rollstuhlfahrer vor der Tür steht und Beratung wünscht oder etwas kaufen möchte, kommen sie aber auch gerne raus.
Bei allen Ampeln sind Gehwegsabsenkungen vorhanden. An der ESSO-Tankstelle gibt es außerdem ein akustisches Signal für Sehbehinderte.
Wandern:
Entlang des Mains und der Nebenflüsse Erf und Mud gehen oder fahren Sie auf asphaltierten, kombinierten Rad- und Fußwegen ohne Steigungen oder Hindernissen.
In den Wäldern der Naturparks Odenwald und Spessart sind die Wanderwege in den Wäldern größtenteils geschottert oder naturbelassen, uneben und schmal. Auch gibt es dort Steigungen und Gefälle. Die geschotterten Wanderwege sind aber für sportliche Rollstuhlfahrer durchaus geeignet.
Die Wegmarkierungen sind leider nur optisch zu erfassen, aber wer sich anhand von tast- oder hörbaren Merkmalen orientieren kann oder einen sehenden Begleiter hat, kommt in den Genuss vielfältiger Geräusche und Gerüche, die alle Mühen vergessen lassen.
Für Ausflüge in die Umgebung finden Sie beim Spessart-Mainland und beim Geo-Naturpark Odenwald geeignete Tipps und Hilfestellungen.
KUNST UND KULTUR
Museen:
Das "Museum Stadt Miltenberg" ist leider nicht barrierefrei, da im Inneren sehr viele Treppen in die anderen Stockwerke führen. Für Sehbehinderte ist es dafür eingeschränkt geeignet, da es Audioguides, mehrere interessante Hörbilder und tastbare Exponate gibt.
Bei dem "Museum Burg Miltenberg" ist es genau umgekehrt: Es ist mit Rollstühlen und Rollatoren zugänglich, es gibt einen Aufzug, der in alle Etagen führt. Dafür sind die Exponate ausschließlich visuell zu erfassen.
Falls Sie sich für eine Veranstaltung im Alten Rathaus interessieren, können Sie die Erdgeschosshalle ohne Stufen erreichen – wenn die Veranstaltung im Bürgersaal stattfindet, melden Sie sich in der Woche davor während der Öffnungszeiten kurz telefonisch im Kulturamt, damit Sie durch die Erdgeschosshalle in das Gebäude hinein können. Zum Obergeschoss (und zu den Toiletten im Zwischengeschoss) fahren Sie mit dem Fahrstuhl. Visuell Eingeschränkte benötigen zur Orientierung im Gebäude einen Begleiter.
Theater Lilli Chapeau:
Das Theater in der Fischergasse ist zwar eng, aber mit Rollstuhl zugänglich. Bei der Buchung sollte jedoch dazugesagt werden, dass ein Rollstuhlfahrer kommt, damit entsprechend weniger Stühle gestellt werden. Die Toiletten sind leider nicht behindertengerecht. Aber die nächste öffentliche Toilette (mit Behindertenkabine) ist nur ca. eine Minute entfernt und bis 22:00 Uhr geöffnet, kann also sowohl vor der Vorstellung, als auch in der Pause aufgesucht werden.
Das Kino „Schlosstheater“ ist leider nicht barrierefrei, sondern nur über mehrere Treppen zugänglich. Für Sehbehinderte und Hörgeschädigte ist es zugänglich, aber die Filme werden ausschließlich in der Standardversion gezeigt (ohne Beschreibungen für Sehbehinderte und ohne Untertitel für Hörgeschädigte).