Im Sinne des Bodenschutzes

Um auf die Bedeutung eines intakten Bodens für uns und unsere Umwelt aufmerksam zu machen, hat der UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald in Miltenberg exemplarisch mit Fördermitteln des Freistaats Bayern eine Bodenprofil-Stele errichtet. Bernd Kahlert, Bürgermeister der Stadt Miltenberg, und Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks, haben den besonderen Geopunkt am 5. Juni offiziell eingeweiht.

Bernd Kahlert führt aus: „Wir freuen uns sehr, dass wir hier gemeinsam mit dem UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald exemplarisch typischen Böden unserer Region ein Gesicht verleihen können. Die Bodenprofil-Stele schafft ein Bewusstsein dafür, wie wichtig der Boden unter unseren Füßen ist und dass wir sorgsam mit ihm umgehen müssen, um ihn auch für zukünftige Generationen zu erhalten.“

Die Bodenprofil-Stelen in Miltenberg zeigen zwei verschiedene Braunerden - typische Waldböden der Region. Ausgangsmaterial für die Böden war verwitterter Buntsandsteinschutt, in den während der Eiszeit Löss eingelagert wurde. Dass sich in einem der Böden eine undurchlässige Tonschicht bildete, macht den Unterschied zwischen den beiden Profilen. Nass, feucht oder trocken – mit diesen wechselnden Bedingungen kommen nur wenige Pflanzen zurecht. Die Wälder im Buntsandstein-Odenwald befinden sich oft auf nährstoffarmen, flachgründigen Böden, da die nährstoffreichen Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Die neuen Geopunkttafeln zeigen jedoch, dass auch diese Böden wichtige Funktionen erfüllen - sowohl als Kohlenstoffspeicher als auch als Eldorado für die Artenvielfalt der Bodenlebewesen.

Als UNESCO Global Geopark ist der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 verpflichtet. Als Kohlenstoffspeicher ist der Humus ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel (Nachhaltigkeitsziel 13) und als Lebensraum zeichnet er sich durch eine ganz besondere schützenswerte Artenvielfalt aus. (Nachhaltigkeitsziel 15).

„Das Ensemble aus Bodenprofil-Stele und Tafeln ist ein hervorragendes Beispiel für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Agenda 2030“, ergänzt Dr. Jutta Weber. „Hier können wir als UNESCO Global Geopark exemplarisch zeigen, wie Geologie, Natur und Kultur zusammenhängen und dass wir als Menschen von einem gesunden Boden abhängen, den es zu bewahren gilt.“

Gucklöcher im unteren Bereich der Stele erlauben kleinen Besuchern einen Blick ins Innere des Bodens auf die Lebewesen, die im Verborgenen unter unseren Füßen dafür sorgen, dass aus Pflanzenresten fruchtbare Erde wird. 

Weitere Informationen unter www.geo-naturpark.de